Mehdi Huseynzadeh: Film über aserbaidschanischen Partisanenheld in Berlin restauriert und gezeigt
Der aserbaidschanische Film „Uzaq Sahillərdə“ („An fernen Ufern“), der 1958 veröffentlicht wurde, erzählt die beeindruckende Lebensgeschichte des aserbaidschanischen Widerstandskämpfers Mehdi Huseynzade – eines Partisanen, der während des Zweiten Weltkriegs in Italien und im ehemaligen Jugoslawien heldenhaft gegen den Faschismus kämpfte. Der Film avancierte sofort zu einem sensationellen Erfolg in der Sowjetunion: Über 27 Millionen Menschen sahen ihn in den Kinos. Bereits ein Jahr später, 1959, wurde der Film von der renommierten DEFA in Berlin herausragend ins Deutsche synchronisiert und unter dem Titel „Damals in Triest“ aufgeführt.
Nun, über sechs Jahrzehnte später, wurde die deutsche Fassung auf Initiative der Botschaft der Republik Aserbaidschan in Deutschland aufwendig restauriert und am 23. April 2025 im traditionsreichen Kino des Urania Wissenschaftszentrums in Berlin feierlich präsentiert. Bild- und Tonqualität wurden umfassend modernisiert, um dieses historische Meisterwerk zeitgemäß zu bewahren.
Die Veranstaltung, die dem 80. Jahrestag des Sieges über den Faschismus im Zweiten Weltkrieg gewidmet war, vereinte Vertreter deutscher Behörden, ausländische Botschafter, Wissenschaftler, Kulturschaffende und Mitglieder der aserbaidschanischen, türkischen sowie befreundeten Gemeinschaften.
In seiner Ansprache erklärte der Botschafter Aserbaidschans in Deutschland, Nasimi Aghayev: „Heute Abend ehren wir einen Helden – und mit ihm ein Volk und Land, dessen bedeutender Beitrag zum Sieg über den Faschismus zu oft im Schatten der Geschichte steht.“
Der Film erzählt die außergewöhnliche Geschichte von Mehdi Huseynzadeh – einem jungen Kunststudenten aus Baku, der sich aus freiem Willen der Partisanenbewegung anschloss und durch seine mutigen Sabotageakte gegen die Nazi-Besatzung zur Legende wurde.
„Er war kein Geist der Rache, sondern ein Feuer der Gerechtigkeit,“ betonte Botschafter Aghayev. ”Mehdi, der fließend Deutsch sprach, blieb unentdeckt in den Reihen der Besatzer – ein Albtraum für die Besatzer, ein Hoffnungsträger für die Unterdrückten.”
Sein Vermächtnis steht symbolisch für das Opfer und die Tapferkeit des gesamten aserbaidschanischen Volkes:
„Fast 700.000 Aserbaidschaner zogen in den Krieg. Über 300.000 von ihnen verloren ihr Leben – Bauern, Lehrer, Dichter, Studenten und andere. Eine ganze Generation.“
Mehr als 170.000 aserbaidschanische Soldaten und Offiziere wurden ausgezeichnet, 128 erhielten die höchste Ehre, den Titel „Held der Sowjetunion“.
Botschafter Aghayev erinnerte daran, dass Aserbaidschan nicht nur an der Front, sondern auch durch seine Energieressourcen entscheidend zum Sieg beitrug. In Baku arbeiteten Männer und Frauen Tag und Nacht in drei Schichten in Ölfeldern– mit bloßen Händen, mit unerschütterlichem Mut.
80 % des sowjetischen Treibstoffs, 90 % des Naphthas und 96 % der Schmiermittel stammten aus Aserbaidschan. Vier von fünf sowjetischen Flugzeugen, Panzern und Lastwagen wurden mit Öl aus Aserbaidschan betrieben. „Ohne Baku wäre der Sieg über den Faschismus undenkbar gewesen!“
Der restaurierte Film löste große Begeisterung und emotionale Resonanz beim Publikum aus.
Die angesehene Berliner Zeitung veröffentlichte einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltung, den Film und die wichtigen Beiträge Aserbaidschans. Auch TV Berlin und das Portal Stimme der Hauptstadt widmeten der Premiere umfassende Reportagen.
Botschafter Aghayev schloss seine Rede mit den Worten:
„Möge dieser Abend nicht nur Filmkunst sein – sondern eine Geste des Gedenkens, der Würdigung und der Dankbarkeit. Denn solange das Licht der Wahrheit brennt, bleibt die Erinnerung an die, die für unsere Freiheit kämpften, lebendig.“
Ein kurzes Video der Veranstaltung finden Sie hier:
https://youtu.be/yXDZM7D4SKQ?feature=shared
Die restaurierte Fassung des Films steht hier zur Verfügung:
https://youtu.be/qbrgRXHs7xA?feature=shared
Bericht von Berliner Zeitung: https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/damals-in-triest-so-erinnert-aserbaidschan-in-berlin-an-das-ende-des-zweiten-weltkriegs-li.2319067
Reportage von TV Berlin: https://youtu.be/eLmb4bSve4M?feature=shared