Internationale Konferenz in Berlin würdigt wissenschaftliches und kulturelles Erbe der Turkstaaten
Am 3. Juni 2025 fand im Aserbaidschanischen Kulturzentrum in Berlin die internationale Konferenz mit dem Titel „Meister der Innovation und Kunst: Beiträge der Turkstaaten zur Weltwissenschaft und Kultur“ statt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von den Botschaften Aserbaidschans, der Türkiye, Kasachstans, Kirgisistans, Turkmenistans und Usbekistans in Deutschland organisiert und in Kooperation mit TÜRKSOY, dem Aserbaidschanischen Kulturzentrum, dem Yunus Emre Institut sowie der Türkischen Kooperations- und Koordinationsagentur (TİKA) durchgeführt.
Ziel der Konferenz war es, die reichen wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen der turksprachigen Völker zu präsentieren und ihren Beitrag zur globalen Zivilisation sichtbar zu machen.
Zum Auftakt wurden drei thematische Ausstellungen eröffnet, kuratiert von TÜRKSOY:
- „Die Seidenstraße – Kunsthandwerk und Erbe“,
- „Frauen in der Kunst der Turkstaaten“,
- „Ausdruck der turksprachigen Seele“ mit Werken junger Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Turkstaaten.
In seiner Eröffnungsrede betonte S.E. Nasimi Aghayev, Botschafter der Republik Aserbaidschan in Deutschland, die zentrale Rolle der Turkstaaten in der globalen Entwicklung und ihre starke Präsenz in Deutschland:
„Mit über 179 Millionen Menschen und einer Wirtschaftsleistung von mehr als 2,1 Billionen US-Dollar stellen die Turkstaaten einen bedeutenden geopolitischen und kulturellen Akteur dar. Für Aserbaidschan ist die Einheit der turksprachigen Staaten eine strategische Kraftquelle – sowohl für die Zukunft unserer Völker als auch für den Erhalt gemeinsamer Werte.“
Er ergänzte:
„Wir sind stolz darauf, diese bedeutende Veranstaltung hier in Deutschland auszurichten – einem Land, das den idealen Rahmen bietet, um die reichen Beiträge der turksprachigen Welt zur globalen Zivilisation zu würdigen.
Von dem frühen Interesse deutscher Orientalisten und Sprachwissenschaftler an den turksprachigen Sprachen und Epen bis hin zu Jahrhunderten des diplomatischen, wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs – die Verbindungen zwischen unseren Völkern sind tief und beständig. Heute werden sie durch die lebendigen turksprachigen Gemeinschaften in Deutschland weiter gestärkt, die in vielfältiger Weise zum kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Leben dieses Landes beitragen.“
Auch führende Repräsentanten der teilnehmenden Staaten und Organisationen – der Generalsekretär von TÜRKSOY, Sultan Raev, der Botschafter der Kirgisischen Republik, Omurbek Tekebaev, der Botschafter der Republik Türkiye, Gökhan Turan, der Botschafter der Republik Usbekistan, Dilshod Akhatov, der Geschäftsträger der Republik Kasachstan, Kadyr Kassabulatov, sowie der Geschäftsträger von Turkmenistan, Ovazgeldi Jumanazarov – beleuchteten die zivilisatorischen Errungenschaften der Turkstaaten in Bereichen wie Philosophie, Wissenschaft, Architektur und Kunst im historischen wie im aktuellen Kontext.
Die Konferenz setzte sich in zwei Fachpanels fort:
- Panel I: Kultur
Die Musikwissenschaftlerin Dr. Turan Mammadaliyeva sprach über die internationalen Beiträge aserbaidschanischer Komponisten zur Weltmusik – insbesondere von Üzeyir Hacıbəyli, Qara Qarayev, Fikrət Əmirov und weiteren herausragenden Vertretern der aserbaidschanischen Musiktradition.
- Panel II: Wissenschaft
Der Rektor der Slawischen Universität Baku, Anar Naghiyev, stellte das Lebenswerk bedeutender aserbaidschanischer Wissenschaftler vor – darunter Nasireddin Tusi, Yusif Mammadaliyev, Karim Karimov, Lotfi Zadeh – und würdigte ihren bleibenden Einfluss auf die globale Forschung.
Weitere Wissenschaftlerinnen und Kulturschaffende aus den Turkstaaten präsentierten meisterhaft in ihren Beiträgen herausragende Persönlichkeiten aus ihren Ländern und deren Wirken für das wissenschaftliche und kulturelle Weltgedächtnis.
Zum Abschluss der Konferenz fand ein festliches Gala-Konzert des TÜRKSOY-Orchesters für traditionelle Instrumente statt. Die Darbietungen turksprachiger Musik und Instrumentalkunst – darunter die Auftritte der aserbaidschanischen Künstler Nisbet Sadraeva (Gesang), Sefali Mirzaliyev (Gesang), Ruslan Zarbaliyev (Tar) und Parviz Farhadov (Kamancha) – wurden vom Publikum mit lang anhaltendem Applaus gewürdigt.
Die Konferenz in Berlin hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Turkstaaten nicht nur Hüter einer jahrhundertealten Zivilisation sind, sondern auch als moderne Impulsgeber in Wissenschaft, Kunst und Kultur wahrgenommen werden. Der lebendige Austausch zwischen den turksprachigen Ländern sowie ihr gemeinsamer Auftritt auf internationalem Parkett sind Ausdruck eines wachsenden kulturellen Selbstbewusstseins und eines zukunftsgerichteten Dialogs mit der Weltgemeinschaft. Berlin war an diesem Tag nicht nur Gastgeber – sondern Bühne eines gemeinsamen kulturellen Aufbruchs.